1945 bis heute

 

Die meisten der Mädchen und Jungen, die 1938 oder 1939 mit einem Kindertransport nach Großbritannien gekommen waren, waren im Mai 1945 bereits junge Erwachsene. Auf sich allein gestellt, hatten sie gelernt, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Die Trauer um ihre ermordeten Familienangehörigen, über deren Schicksal sie oft erst Jahre nach dem Kriegsende Gewissheit erlangten, lastete auf ihnen. Aber sie waren bereit, Verantwortung zu übernehmen, für eigene Kinder und für andere Menschen.
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Viele der mit einem Kindertransport nach Großbritannien geretteten jungen Männer und Frauen gründeten in ihrer neuen Heimat eine Familie. So auch Lore Michel, die während ihrer Ausbildung zur Krankenschwester in London den jungen Briten Bernhard Robinson kennenlernte. Die beiden heirateten und bekamen einen Sohn und eine Tochter. Foto: Privatbesitz Lore Robinson.

Abbildung oben: Karl Hirschland nahm wie viele andere der Kindertransport-Kinder nach dem Kriegsende die britische Staatsangehörigkeit an. Auf der Einbürgerungsurkunde vom August 1947 für Charles Lewis Hannam, zuvor Karl Hirschland, ist auch sein Einsatz in der britischen Armee während des Zweiten Weltkriegs vermerkt. Dokument: Sammlung Familie Hannam.

Dora Scheinowitz (Dora Unger) konnte sich nicht vorstellen, nach Deutschland zurückzukehren. Sie berichtet.