Aus Zbąszyń nach London

 

Die aus Brandenburg stammende Marga Gotthelf wurde, wie Rosa Piperberg, im Februar 1939 mit dem ersten Kindertransport aus Zbąszyń gerettet. Da das für die Jawne-Hostels in Cricklewood zuständige Komitee eine Unterhaltsgarantie für sie gegeben hatte, wurde sie im Hostel Willesden Lane 243 aufgenommen. Hier freundete sie sich bald mit den Mädchen aus dem Rheinland an. Marga erinnerte sich später noch gut an ihre ersten Eindrücke:

 

gulliemots  Die meisten Möbelstücke für das Hostel hatten die Eltern der Mädchen aus Köln geschickt. Jede hatte ihr Bett und einen Schrank von zuhause. Das hatten wir, die wir aus Zbąszyń gekomen waren, natürlich nicht, wir teilten uns den Schrank und erhielten Betten vom Komitee. Freitagabends und samstags gingen wir in die Synagoge in der Walm Lane. Dort trafen wir die Jungs aus dem Jungens-Hostel. Sonntagmorgens hatten wir Unterricht an der Talmud Tora (Religionsschule) und manchmal kamen einige der Komitee-Damen mit dem Auto vorbei und machten mit uns Sightseeing in London.

Marga Goren-Gotthelf 1988 *

 

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* Marga Goren-Gotthelf, Erinnerungsbericht vom 24. Juli 1988, Wiener Library, ROK-Collection, memoirs, 1368/2/2-51 (Übersetzung: Cordula Lissner)

 

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Marga Gotthelf im Sommer 1939