Ich gehe in die Army

 

Die 16-jährige Henny Grünbaum, deren Mutter es erreicht hatte, dass ihre drei Kinder mit einer Jawne-Gruppe ausreisen konnten, hatte zuhause in Köln bereits eine Schneiderinnenlehre begonnen. Ein Cousin ihres Vaters nahm das Mädchen auf. Henny arbeitete zunächst in einer Fabrik in London. Im Krieg bekam sie einen neuen Job:

 

gulliemots  In London haben wir Geschwister uns immer getroffen, aber im Krieg war meine Schwester woanders, und ich war in der Armee. Ich war 18 oder 19. Als ich gerufen wurde, sagte ich: ‚Ja, ich gehe in die Army.‘ Dann war ich drei Jahre dort. Ich habe Autofahren gelernt auf einem großen Camp. Ich fuhr Kriegskisten, was drin war, weiß ich nicht, wahrscheinlich Gewehre. *
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* Interview Projektgruppe Kindertransporte mit Henrietta (Henny) Franks (früher: Henrietta Grünbaum) in London 2010.

Henny Grünbaum mit ihrer Klasse in der Kölner Israelitischen Volksschule
in der Lützowstraße 1936. Foto: Privatbesitz Henny Franks.

Bildausschnitt aus dem Klassenfoto: Henny Grünbaum (Mitte)

Foto ganz oben: Henny (links) mit ihrer Schwester Grete bei einem Besuch in
Köln 1948 oder 1949. Foto: Privatbesitz Henny Franks.